Bilder-SEO:
Was Selbständige wissen sollten

Mit Ihrer Website wollen Sie Ihre Positionierung klar vermitteln. Besucher:innen sollen verstehen, wofür Sie stehen und Sie passend im Kopf abspeichern. Dafür sind neben guten Texten auch passendes Bildmaterial wichtig.
Bilder senden eine starke Botschaft. Sie stützen die Aussage des Textes und schaffen eine lebendige Atmosphäre. Dazu lockern sie Texte auf. Wer sich für eine klare Bildsprache entscheidet, schafft dazu einen Wiedererkennungswert. Für Ihre Positionierung sind Sie ein Puzzleteil für ein stimmiges Gesamtbild.
Bereiten Sie Bilder für Ihre Website auf, sollten Sie aber nicht nur auf Motivwahl und Platzierung achten. Mit einigen Kniffen, können Sie dafür sorgen, dass Sie in Suchmaschinen besser gefunden werden.
Bilder-SEO: Warum Sie Bilder für Suchmaschinen optimieren sollten
Wenn wir von Suchmaschinenoptimierung sprechen, denken viele erst mal an Google – und dort an die Textsuche. Weniger Beachtung finden die Möglichkeit, auch gezielt Videos, Shops oder Bilder zu durchforsten.
Binden Sie Bilder suchmaschinenoptimiert ein, fördern Sie nicht nur die Wahrscheinlichkeit auf gute Platzierungen in der Textsuche. Sie schaffen auch die Möglichkeit, über die Bildersuche gefunden zu werden. Sie stärken Ihre digitale Auffindbarkeit. Und das ist gar nicht schwer.
Auch wenn es viele Suchmaschinen gibt (neben Bing, Ecosia & Co. zum Beispiel auch YouTube, Amazon oder Pinterest), werde ich mich in diesem Beitrag auf Google konzentrieren. Und dabei geht es mir nicht um stumpfes SEO, dass schon lange nicht mehr funktioniert – zum Beispiel das Vollstopfen mit Keywords. Es geht darum, Inhalte optimal aufzubereiten, um von Menschen im richtigen Moment gefunden zu werden.
Die Optimierung der Bilder gehört in den Bereich OnPage-SEO. Dass sind die Maßnahmen, die Sie auf der Website selbst umsetzen. Und davon profitieren Sie nicht nur durch eine bessere Sichtbarkeit in den Suchmaschinen, sondern auch Ihre Besucher:innen werden es ihnen danken. Sie profitieren zum Beispiel von schnelleren Ladezeiten und sehbehinderte Menschen von aussagekräftigen Alternativtexten.
Wo finde ich gute Bilder für meine Website?
Es gibt viele Quellen für gute Fotos. Neben kostenpflichtigen Bildagenturen gibt es zahlreiche Anbieter mit einer riesigen Auswahl lizenzfreier Bilder. Zu den kostenlosen Anbietern gehören zum Beispiel Unsplash, Pixabay und Pexels. Kostenlos bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass es keine Nutzungsbedingungen und Urheberrechte zu beachten gibt. Je nach Anbieter gibt es Vorgaben für einen Urheberhinweis oder Einschränkungen für kommerzielle Zwecke.
Eine weitere Variante sind Fotos aus freien Quellen unter Creative-Commons-Lizenz. So kann man zum Beispiel Wikimedia oder Flickr nach Bildern unter CC-Lizenz durchstöbern. Dieses Material darf frei verwendet werden. Aber auch hier gibt es verschiedene Lizenzen, die die Nennung des Urhebers, die Bearbeitung des Materials und die kommerzielle Nutzung regeln. Hier finden Sie eine Übersicht mit Bewertung weiterer kostenloser Foto-Quellen.
Aus rechtlicher Sicht sind Bilder aus eigenem Bestand die sicherste Variante. Bis auf wenige Einschränkungen (Persönlichkeitsrecht, Urherberrecht von Bauwerken etc.) können Sie das Bildmaterial frei verwenden. Alternativ können Sie zum Beispiel auch eigene Zeichnungen verwenden. So oder so – eigenes Material ist individuell undhilft, sich aus der Masse abzuheben.
Bilder im Content Marketing: Es geht um Wirkung!
Oft beobachte ich den Fehler, dass einfach naheliegende Motive ausgewählt werden. Es soll schnell gehen und nichts kosten. Auch wenn ich das verstehe – der Fokus sollte aber auf der Wirkung liegen.
Sorgen Sie für eine einheitliche Bildsprache. Damit Ihre Website professionell und stimmig wirkt, sollten Ihre Bilder aus einem Guss sein. Das heißt nicht, dass alle Motive gleich aussehen oder vom selben Fotografen sein müssen. Aber Sie sollten einer Idee folgen und eine stimmige Atmosphäre schaffen.
Die Bilder sollten Ihre Positionierung optimal stützen. Bilder, die man nicht schon hundert mal gesehen hat, die nicht nach 08/15 aussehen. Bilder, die Ihren Ansatz und Ihre Haltung stützen. Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob Sie ruhige, natürliche Motive nehmen oder auf typische Erfolgsmotive (Daumen hoch, Rakete, …) setzen.
Denken wir nun noch einen Schritt weiter Richtung Suchmaschinen wird schnell klar, dass Sie mit 08/15-Bildern wenig Chancen auf eine gute Wirkung in der Bildersuche haben.
Rechtliche Stolperfallen*: Urheberrecht, Nutzungsbedingungen und Co.
Was jeder Blogger im Blick haben sollte, ist das Urheberrecht. Verstoßen Sie dagegen oder kommen den Nutzungsbedingungen der Bildagentur nicht nach, kann das ärgerlich und teuer werden.
Das Wichtigste zuerst: Nutzen Sie keine Bilder ohne Einverständnis des Urhebers. Sie dürfen weder Bilder aus der Google Suche noch von fremden Websites übernehmen. Auch das direkte Einbinden von fremden Servern (Hotlinking) und das direkte Verlinken auf ein Bild sind verboten. Das gilt natürlich auch für andere urheberrechtlich geschützte Materialien. Schon beim Einbinden von Logos als Referenzen, sollten Sie sich eine Erlaubnis einholen.
Das Urheberrecht betrifft aber nicht nur das Bild selbst – und das Recht des Fotografen daran. Auch Bauwerke oder Lichtinstallationen können zum Beispiel urheberrechtlich geschützt sein. So dürfen Sie den Eiffelturm mit seiner Licht-Installation nicht kommerziell nutzen.
Ein Punkt, der gerade in den Social Networks gerne mit Füßen getreten wird, sind die Persönlichkeitsrechte. Sie dürfen Fotos von anderen Menschen nicht ohne deren Erlaubnis verwenden. Ausnahmen sind zum Beispiel öffentliche Veranstaltungen.
Wenn Sie Fotos aus fremden Beständen, zum Beispiel einer Foto-Datenbank, nutzen, sollten Sie sich die Nutzungsbedingungen anschauen und befolgen. Eine Quellenangabe am Foto ist bei den meisten Anbietern Pflicht. Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Anforderungen, wie die Angabe erfolgen muss. Reicht bei einigen ein Hinweis im Impressum, bestehen viele Anbieter auf eine Kennzeichnung direkt am oder im Foto.
So bereiten Sie Bilder für Ihre Website auf
Immer wieder sehe ich auf Websites Bilder, die viel zu groß oder gar in Originalgröße hochgeladen wurden und dann via Template-Einstellungen (per CSS) verkleinert werden. So binden Sie viel zu große Dateien ein. Die hohe Datenmenge ärgert vor allem Besucher:innen am Smartphone. Zudem bremsen Sie die Geschwindigkeit Ihrer Website aus. Die Ladezeit ist ein Rankingfaktor. Mit großen Bilddateien sabotieren Sie Ihre Platzierungen bei Google.
Bereiten Sie Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm auf, bevor Sie diese in WordPress hochladen. Welches Programm Sie dafür nutzen, bleibt Ihren Vorlieben überlassen. Bei Profis gehört WordPress zum Standard. Es gibt verschiedene günstigere Alternativen, die ebenfalls gute Ergebnisse liefern. Neben Photoshop Elements habe ich mit Affinity Photo gute Erfahrungen gemacht.
Wählen Sie den gewünschten Bildausschnitt und bringen Sie das Bild auf die gewünschte Endgröße. Damit ist die Größe gemeint, in der das Bild dann auf der Website eingebunden werden soll. Die wird in Pixel angegeben. Beim Speichern des Bildes können Sie oft noch Einstellungen vornehmen, um die Dateigröße weiter zu verringern. Dazu zählt die Komprimierung. Schon eine Reduzierung auf 85 % reduziert die Datenmenge erheblich und liefert trotzdem eine gute Qualität.
Bilder im richtigen Dateiformat abspeichern
Für das Web haben sich drei Dateiformate für Bildmaterial etabliert. Je nach Verwendungszweck bieten JPEG, GIF oder PNG klare Vorzüge. Das noch recht neue Format webP lasse ich hier außen vor, da es vereinzelt noch an der Unterstützung durch Browser oder Website-System (CMS) hapert.
Das passende Dateiformate ist ausschlaggebend für Qualität und Dateigröße.
Fotos
Die beste Balance zwischen Qualität und Dateigröße erreichen Sie, wenn Sie Fotos als JPEG abspeichern. Das Format kann bis zu 16,7 Millionen Farben darstellen. Die Komprimierung ist verlustbehaftet. Sie sollten also darauf achten, die Datei nicht zu stark zu komprimieren – ansonsten wirkt das Bild schnell pixelig.
Logos, Illustrationen und Infografiken
Grafiken mit maximal 256 Farben werden besser als GIF oder PNG-8 gespeichert. Es bietet scharfe Kanten und klare Farben. Durch die verlustfreie Komprimierung erreichen Sie eine hohe Qualität bei geringer Dateigröße.
Bild oder Logo mit transparentem Hintergrund
Über das Format PNG-24 können Sie bis zu 16,7 Millionen Farben abbilden und eine saubere Kante zum transparenten Hintergrund darstellen. So können Sie zum Beispiel ein Logo vom Hintergrund befreien, mit transparentem Hintergrund abspeichern und auf der Website vor einem beliebigen Hintergrund abbilden.
Bilder-SEO: Bilder komprimieren – für schnelle Ladezeiten
Ist Ihre Website lahm, nervt das Besucher:innen und Suchmaschinen. Potenzielle Kunden klicken schnell zum Wettbewerb. Google straft Sie ab und sortiert Ihren Eintrag nach unten. Es lohnt sich also doppelt, auf die Komprimierung des Bildmaterials zu achten.
Bei der Komprimierung werden Informationen aus dem Dokument entfernt. Bei der verlustfreien Komprimierung sind das nur Informationen, die keine Auswirkung auf die Qualität der Abbildung haben. Bei der verlustbehafteten Variante leidet die Qualität je stärker Sie komprimieren. So müssen Sie zum Beispiel bei Fotos, die Sie als JPEG abspeichern, den Grad der Komprimierung wählen. Es gilt einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Dateigröße zu finden. Ein Blick auf die Vorschau bringt Ihnen im Einzelfall Gewissheit.
Nachdem Sie das Bild abgespeichert haben, können Sie mit einem zusätzlichen Tool noch die letzten unnötigen Kilobyte rausquetschen. Die kleinen Programme gibt es für die verschiedenen Betriebssysteme oder als Online-Variante. Ich nutze am Mac ImageOptim und spare damit im Schnitt rund 20% Datenvolumen ein. Sie schieben die Bilder einfach aufs Icon oder ins geöffnete Fenster und alles weitere läuft automatisch. Das Tool ersetzt das Original-Dokument mit der komprimierten Version. Die Alternativen TinyJPG bzw. Compressor.io lassen sich direkt im Browser verwenden.
Bilder-SEO: Dateinamen mit Aussagekraft
Häufig werden Bilder mit dem vorhanden Dateinamen auf der Website eingebunden. Da ist von »IMG38503.jpg« bis zu »bild3.jpg« alles dabei. Aber was sollen Suchmaschinen damit anfangen? Wenn Sie über Erdbeerkuchen schreiben und auf dem Foto einen leckeren Erdbeerkuchen zeigen, macht es Sinn, die Datei »erdbeerkuchen.jpg« zu nennen. Oder was glauben Sie der Suchmaschine mit »IMG239545.jpg« zu vermitteln?
Nutzen Sie einen aussagekräftigen Dateinamen – z. B. mit dem passenden Keyword. Füllwörter können Sie sich sparen. Einzelne Begriffe sollten Sie im Dateinamen – wie auch generell in URLs – voneinander trennen. Schreiben Sie also statt »segelschiffmeer.jpg« besser »segelschiff-meer.jpg«. Google bevorzugt hier Bindestriche statt Unterstriche – Sonderzeichen, Umlaute und Punkte sind sowieso tabu.
Bilder-SEO: Alt-Text, Title und Bildunterschrift helfen, zu verstehen
Google ist blind. Google kann Bildmotive erkennen und sie zuordnen – aber noch nicht zuverlässig. Im Moment ist es sinnvoll, lesbare Informationen zum Bildmotiv zu hinterlegen.
Der Alternativtext (oft auch »Alt-Text« genannt) wird hinterlegt, um das Motiv zu beschreiben. Primär ist diese Funktion dafür gedacht, das Bildmotiv auch für sehbehinderte Menschen wahrnehmbar zu machen. Der Alt-Text wird von Screenreadern vorgelesen. Der Alternativtext wird auch angezeigt, wenn das Bild nicht geladen werden kann – zum Beispiel durch eine fehlerhafte Datei oder bei Verbindungsproblemen.
Aber auch Suchmaschinen lesen den Alternativtext, um Bilder zu verstehen. Was aber macht einen guten Alternativtext aus? Es gilt: Beschreiben Sie das Bild kurz und prägnant so, wie Sie es einem blinden Menschen beschreiben würden. Wenn es passt, sollten Sie hier auch ein Keyword einbinden.
Das Title-Attribute wird im Browser angezeigt, wenn Sie mit dem Mauszeiger über ein Bild fahren. Das nennt sich »Tooltip«. In WordPress können Sie dieses Attribut ohne zusätzliches Plugin nicht mehr hinterlegen. Das macht aber nichts. Für Google reicht der Alternativtext aus. (PS: Das Feld »Titel« im WordPress-Backend dient nur internen Zwecken und wird nicht als »Title-Attribut« ausgegeben.)
In WordPress gibt es die Möglichkeit, eine Bildunterschrift zu hinterlegen. Diese wird je nach Theme direkt unter dem Bild ausgegeben. Dieser kleine Textschnipsel sollte das Bild prägnant beschreiben, denn durch die Nähe zum Bild ist er für die Suchmaschinen sehr relevant.
Bilder-SEO: Kontext, Baby!
Last, but not least: Es geht immer um Kontext und Relevanz für Leser:innen.
Google schaut, wie das Bild und die dazu hinterlegten Infos in den Kontext passen. Eine stimmige Kombination signalisiert, dass sich Bild und Text gegenseitig stützen und den Wert für Leser:innen steigern. Letztendlich geht es Suchmaschinen immer um die beste Antwort für Suchende.
Versuchen Sie also Bilder passend einzusetzen und rundes Erlebnis zu schaffen. Es geht nicht darum, irgendwelche Fotos als Deko-Element einzubinden. Text und Bilder sollen eine stimmige Einheit ergeben.
Take-away: Vernachlässigen Sie die Bilder nicht!
Häufig werden Bilder auf der Website schnell und unbedacht eingebunden. Dabei reichen schon wenige Kniffe, um für Besucher:innen und Suchmaschinen mehr rauszuholen. Und das hilft letztendlich Ihnen und Ihrem Business. Sie werden besser gefunden und stärken Ihre Kund:innengewinnung.
* Meine Infos zum Thema Urheberrecht dienen lediglich als erster Überblick. Bitte beachten Sie, dass ich keine Rechtsberatung geben darf. Die Infos in diesem Beitrag habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Es besteht jedoch kein Anspruch auf Richtigkeit. Bitte ziehen Sie bei Fragen einen Anwalt zu Rate.

Autor: Sascha Theobald
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