Positionierung als Coach:
Raus aus der Vergleichbarkeit!

Der Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning schätzt, dass es in Deutschland rund 30.000 Coaches gibt. Genaue Zahlen sind schwer zu finden. Der Coaching-Markt ist unübersichtlich. Jeder kann sich Coach nennen.
Suchen Sie auf Google beispielsweise nach Karriere-Coach, erhalten Sie 39.800.000 Suchergebnisse. Das sind natürlich nicht alles Coaches. Aber das ist Teil der Informationsflut zum Thema, in der Sie wahrgenommen werden wollen.
Als Coach wollen Sie Menschen helfen. Sie wollen gefragt sein und geschätzt werden. Sie wollen selbstbestimmt arbeiten und gut verdienen. Sie suchen Sicherheit und Leichtigkeit in Ihrer Selbständigkeit.
Ob Business-Coach oder Life-Coach – für selbständige Coaches sieht die Realität oft anders aus. Die Situation ist nicht einfach. Müssen Sie doch gegen unzählige Wettbewerber:innen bestehen. Und dennoch machen viele dieselben Fehler. Sie versuchen ihr Glück, ohne vorher die strategischen Grundlagen zu klären.
Eine klare Positionierung als Coach ist Basis für ein selbstbestimmtes Business und Grundlage für ein wirkungsvolles Marketing.
Welche Probleme haben Sie
ohne klare Positionierung als Coach?
Fehlt selbständigen Coaches eine klare Positionierung, hat das nicht nur Auswirkungen auf ihr Business, sondern auch auf ihr Leben. Fehlender Erfolg und schlechte Umsätz sind die eine Seite. Fehlender Spaß und schwindender Elan die andere. Ist das Business ein Kampf, bleiben Motivation, Erfüllung und Lebensqualität auf der Strecke.
- Sie versinken in der Masse.
Als Wald-und-Wiesen-Coach werden Sie mit 30.000 anderen Coaches in eine Schublade gesteckt. Warum sollten Menschen ausgerechnet Sie buchen? Ihre Botschaften versinken im Coaching-Gewimmel. Warum sollte man sich Ihren Namen merken? Der nächste Coach ist nur einen Klick entfernt. - Sie verdienen zu wenig.
Viele Coaches müssen sehr viel arbeiten, um auf ihr Geld zu kommen. Sie verdienen »okay«, wenn überhaupt. Schauen wir ehrlich auf Kosten und Aufwand, wird klar: Eigentlich verdienen sie nicht ausreichend. Sie trauen sich nicht, höhere Honorare zu verlangen. Das Thema Geld bleibt unentspannt. - Ihr Marketing funktioniert nicht.
Haben Sie keine klare Positionierung, ist Ihr Marketing im Blindflug. Ohne Ziel wabert es daher und zeigt kaum Wirkung. Haben Sie keinen roten Faden und keine klaren Botschaften, können Sie keine Resonanz erzeugen. Statt es gezielt und konsequent anzugehen, setzen Sie auf das »Prinzip Hoffnung«. - Sie arbeiten nicht fokussiert.
Sie versuchen viele Töpfe auf dem Herd zu halten. Mehr Angebote, mehr Umsatzpotenzial. Immer wieder neue Versuche. Klare Entscheidungen fallen Ihnen schwer. Sie rennen Möglichkeiten nach, statt ein klares Ziel und einen klaren Plan zu haben. Am Ende verschwenden Sie Zeit und Energie. - Ihre Selbständigkeit ist ein Kampf.
Der Kampf um passende Kund:innen. Der Kampf um gute Honorare. Der Kampf mit sich selbst. Sie gehen nicht Ihren Weg und nutzen Ihr Potenzial. Sie fühlen sich nicht selbstbestimmt, fühlen sich nicht frei. Ihr Business erfüllt Sie nicht. Ihr Coaching-Business stirbt. Leise. Bis sie nicht mehr können.
»Coach« ist keine Positionierung
Immer wieder höre ich, dass sich Menschen als »Coach« positioniert haben. Dass sie Menschen helfen.
»Coach« ist keine Positionierung. »Coach« ist ein Berufsstand – wie Ärzte, Architekten oder Handwerker. Damit weiß man aber noch nicht mal, ob Sie Maurer, Dachdecker oder Maler sind.
Besuchen Sie die Websites von Coaches, lesen Sie etwas von »Probleme lösen«, »Klarheit schaffen« und »Ziele erreichen«. Das ist nicht falsch. Aber das tun alle Coaches. Das ist der Job. Ohne das hätten Sie als Coach keine Daseinsberechtigung. Damit können Interessierte Sie weder greifen, noch vom Wettbewerb unterscheiden.
Eine klare Positionierung als Coach zu erarbeiten heißt, sich den wesentlichen Fragen zu stellen: Bei welchem Problem helfen Sie besonders gut und gerne? Für wen sind Sie die erste Wahl? Was ist Ihre Herangehensweise? Wofür stehen Sie?
Eine »Expertenpositionierung« reicht nicht
Viele Kolleg:innen empfehlen, eine Expertenpositionierung zu schaffen. Dabei geht es darum, für ein bestimmtes Thema zum Experten bzw. zur Expertin zu werden. Das Business fußt auf einem speziellen Thema.
Eine Expertenpositionierung ist für selbständige Coaches nicht ausreichend. Und tricky. Positionieren Sie sich über ein Expertenthema, landen Sie schnell in der Vergleichbarkeit. Jeder, der ebenfalls das Thema besetzt, wird zum direkten Wettbewerber. Ein Expertenthema reicht nicht aus, um sich klar abzugrenzen.
Im Coaching-Business kommt es auf zwei Dinge an: Ihre Persönlichkeit und Ihre Herangehensweise. Natürlich müssen Menschen verstehen, was Ihr Thema ist und auf welches Problem Sie sich spezialisiert haben. Aber letztlich muss man Ihnen als Mensch vertrauen, um Sie zu buchen. Sie müssen eine besondere Resonanz erzeugen.
Wollen Sie eine klare Positionierung als Coach finden, geht es neben dem inhaltlichen Fokus besonders darum, was Sie als Mensch ausmacht. Wie Sie ticken, wie Ihre Haltung zu Ihrem Thema ist und was Ihre Herangehensweise ausmacht.
Positionierung als Coach:
Den roten Faden finden
Um sowohl innere Klarheit zu schaffen als auch nach außen klar zu kommunizieren, müssen Sie Ihren roten Faden finden. Und der liegt nicht in einer Berufsbezeichnung oder einem glänzenden Marketing-Konstrukt.
Die zentrale Frage auf dem Weg zum roten Faden:
Wofür stehen Sie und was wollen Sie bewirken?
Nur wenige Coaches haben auf diese Frage eine klare Antwort. Sie wollen sich Möglichkeiten offen halten und keine potenziellen Kund:innen verschrecken. Die Konsequenz: Ohne einen klaren roten Faden schaffen Sie keine Resonanz. Bei den Menschen bleibt nichts hängen.
Checkliste Positionierung:
Bin ich klar positioniert?
Ihre Positionierung ist der Schlüssel, mit dem Sie in Ihre Stärke finden, sich vom Wettbewerb abgrenzen und faire Honorare verdienen. Sie können aber schlecht einschätzen, wie gut Sie positioniert sind? Mit dieser Checkliste klopfen Sie die wichtigsten Anzeichen ab. Zur Checkliste Positionierung
Ruhen Sie sich nicht auf dem Begriff »Coach« aus oder belassen es beim schlichten Thema. Geht es um Ihre Positionierung als Coach, horchen Sie in sich hinein: Wozu machen Sie das alles eigentlich? Was ist Ihre Mission? Was wollen Sie bei Ihren Kund:innen bewirken? Was wollen Sie verändern?
Haben Sie Ihre Mission klar definiert, haben Sie einen roten Faden, aus dem sich alles Weitere ergibt. Sie entwickeln eine clevere Strategie für Ihr Business und können klare Entscheidungen treffen – Ihre Mission ist Ihr Maßstab. Ihre Botschaften werden merkbar. Sie schaffen Resonanz bei Menschen, die Ihre Mission teilen.
Haben Sie eine klare Mission, ist es zweitrangig, auf welchem Wege Sie ihr nachgehen – mit Coachings, Vorträgen, Büchern, Blog-Beiträgen, Tweets. Setzen Sie es fokussiert um, zahlt alles auf Ihre Mission ein und bringt Sie weiter. Für Coaches ist etwa Content-Marketing eine wunderbare Methode, um etwas zu bewegen und passende Menschen anzuziehen.
Ihren eigenen Ansatz können Sie in ein »Signature System« gießen. Es bündelt Ihre Kompetenzen, Erfahrungen, Ideen und Überzeugungen. Es trägt Ihre Handschrift. Es ist die konsequente Umsetzung Ihrer Mission. Es ist für Ihre Zielgruppe die perfekte Lösung. Die Suche nach einem passenden Coach wird nicht mehr über den Preis entschieden. Ihr Signature System ragt heraus, wirkt wertvoll und anziehend.
Bessere Angebote schaffen
Schaut man sich die Angebote der Coaches im Lande an, begegnet einem hausgemachter Einheitsbrei. Neben Einzelstunden können Sie Doppelstunden oder Stundenpakete buchen. Letztere gerne mit einem ordentlichen Nachlass.
Wonach klingt das? Sie bezahlen den Coach für seine Zeit. Eine Stunde vorbei? Bitte werfen Sie die nächste Münze ein. Aber wollen Sie für Ihre Zeit bezahlt werden? Oder für Ihr Wissen, Ihre Erfahrungen und Ihr Engagement? Für den Wert den Sie schaffen?
Ihre Angebote vermarkten Coaches immer wieder mit den selben Formulierungen. Sie helfen ihren Klient:innen, Klarheit zu schaffen und ihre Ziele zu erreichen. Das Problem: Diese Angebotstexte sind so allgemein gehalten, dass sie auf jeden Coach – aber auch auf völlig andere Branchen passen. Denken Sie sich den Text einfach mal auf die Website eines Steuerberaters. Passt? Dann haben wir ein Problem.
Wenn Coaches aus der Vergleichbarkeit kommen und besser bezahlt werden wollen, brauchen sie ein besseres Angebot. Ein Angebot nach Art des Hauses. Ein Angebot, das verbindet, was Sie besonders gut und gerne machen und was Ihre Wunschkund:innen wirklich brauchen. In der Schnittmenge entsteht der Wert. Und Wert schlägt Preis.
Haben Sie eine klare Positionierung als Coach, wissen Sie, was Sie ausmacht. Sie können Ihr Potenzial nutzen und in Ihrem Angebot nach vorne stellen. Sie kennen Ihre Wunschkund:innen. Sie kennen deren Situation, die Probleme und Bedürfnisse.
Richten Sie Ihr Angebot genau darauf aus. Bieten Sie die beste Lösung für Menschen in dieser konkreten Situation. Fokussieren Sie sich auf Angebote, mit denen Sie einen herausragenden Wert schaffen. Mittelmaß kann jeder, was können Sie anders und besser? Was macht Ihr Angebot wertvoller? Das ist ein wesentlicher Stellhebel für Ihren Erfolg.
Klare Kommunikation statt Coaching-Sprech
Viele Menschen haben eine Allergie gegen Coaching-Sprech entwickelt. Die Branche hat die typischen Begriffe und Formulierungen überstrapaziert. Sie hat nicht gemerkt, dass sie sich damit nicht in der Sprache der Menschen bewegt.
Die Zusammenarbeit mit einem Coach ist eng. Fachsprache und Coaching-Chichi schaffen einen sprachlichen Graben, eine Distanz. Das stört die Zusammenarbeit, im Marketing ist es abschreckend.
Als Coach ist es eine Ihrer besonderen Fähigkeiten, Menschen zuzuhören und auf sie einzugehen. Leben Sie das auch im Marketing. Speisen Sie Menschen nicht mit Coaching-BlaBla ab. Kommunizieren Sie persönlich und lebendig, werden Sie konkret, zeigen Sie Haltung.
Gehen Sie auf die Situation Ihrer Wunschkund:innen ein. Benennen Sie Probleme, Bedürfnisse und Wünsche in der Sprache dieser Menschen. Die merken schnell, ob Sie Buzzwords reiten oder ihre Situation wirklich kennen und verstehen.
Take-away
Nehmen Sie als Coach einen Schluck Ihrer eigenen Medizin. Gehen Sie einen Schritt zurück und schaffen Sie Klarheit. Mit einer klaren Positionierung als Coach arbeiten Sie heraus, wofür Sie stehen und was Sie bewirken wollen. Es ist das Fundament für eine fokussierte Ausrichtung und eine klare Kommunikation. Das verändert nicht nur Ihr Business, sondern auch Ihr Leben. Nutzen Sie Ihr Potenzial und zeigen Sie, was Sie ausmacht.
Seien Sie nicht nur einer von 30.000!

Autor: Sascha Theobald
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