Marketing ohne Anbiedern: 
Wie Selbständige entspannter Kunden gewinnen

Menschen hinterherlaufen, mit Werbe-BlaBla manipulieren, mit Tricks verkaufen? Auch für mich eine gruselige Vorstellung. Wir Selbständige wollen mit unserer Arbeit gesehen und geschätzt werden, aber niemandem hinterherlaufen.
Klar ist aber auch: Nur mit einem ordentlichen Selbstmarketing schaffen Sie ein stabiles Business. Nur wenn Menschen Sie kennen und Ihr Angebot attraktiv finden, können sie Ihnen gut bezahlte Aufträge erteilen.
Marketing sollte kein Stressthema sein
Für viele Selbständige ist Marketing ein Stressthema. Ein ständiger Kampf. Wie ist es bei Ihnen? Eigentlich wissen sie, wie wichtig es ist, aber innerlich sträubt es sie? Das kostet unfassbar viel Energie und torpediert Ihren Erfolg.
Ich bin davon überzeugt: Marketing geht auch anders. Denn Selbständige sind dann besonders überzeugend, wenn sie ihrem eigenen Weg folgen – nicht wenn sie versuchen, sich in fremde Erfolgsschablonen zu quetschen.
Marketing ist zwar Arbeit, darf sich aber gut anfühlen.
Sich im Marketing zu verbiegen,
 schadet Selbständigen
Menschen hinterherlaufen, sich anbiedern, Druck machen? Das ist nicht nur für uns Selbständige unangenehm, es wirkt auch abstoßend.
Menschen merken, ob Sie mit Druck verkaufen wollen oder ob Sie voller Überzeugung über Ihre Idee sprechen. Wollen Sie ein stabiles Business aufbauen, darf es nicht nur um den schnellen Euro gehen. Gerade für Wissensarbeiter:innen ist es wichtig, eine Reputation aufzubauen. Es geht um Kompetenz, aber auch um Vertrauen. Es geht um Ihre Art. Es geht darum, zu vermitteln, wofür Sie stehen und wie Sie ticken. Ein authentisches Marketing ist entscheidend.
Aber wir Selbständige sollten nicht nur auf die Außenwirkung schauen. Wie erfolgreich können wir sein, wenn wir gegen unsere eigenen Werte handeln und das Gefühl haben, unsere Seele zu verkaufen? Indem Sie sich verbiegen und Dinge tun, die Ihnen widerstreben, torpedieren Sie Ihren Erfolg. Sie sind mit angezogener Handbremse unterwegs. Sie sind ständig im Kampfmodus, blockieren und brennen aus. Die gewünschte Wirkung erzielen Sie so nicht.
Sie sind doch kein Hard-Seller, der irgendwelche Menschen abzocken will. Sie wollen doch nicht wahllos Menschen in einen Funnel tricksen, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie wollen keine Marketing-Opfer, sondern Menschen, die sich gerne und bewusst für Sie und Ihre Arbeit entscheiden.
Marketing ist nicht anrüchig.
 Jeder tut es.
Beim Marketing geht es darum, eine Idee in die Welt zu tragen und »zu verkaufen«. Und das macht jeder. Regelmäßig. Ob Sie Ihrer Partnerin einen tollen Kinofilm schmackhaft machen oder Ihrem Kind das Gemüse als Smiley arrangieren. Das alles ist Marketing.
Es geht nicht darum, sich zu verkaufen, sich anzubiedern. Es geht darum, Ihre Idee davon in die Welt zu tragen, wie Sie das Leben der Menschen verändern. Und passenden Menschen die Möglichkeit geben, mit Ihnen zu arbeiten.
Solange Sie niemandem hinterherlaufen, schwindeln und Druck ausüben, sondern ein wertvolles Angebot haben und den freien Willen der Menschen respektieren, ist das eine vernünftige und faire Sache.
In dem Moment, in dem Sie den Druck rausnehmen, Ihrer Mission folgen und offen und lebendig kommunizieren, wird es einfach. Sie gehen gerne raus, sind grün mit sich und Ihrem Auftritt. Sie wissen, welchen Wert Sie den Menschen bieten. Sie bekommen Schwung, weil Sie mit dem rausgehen, wovon Sie überzeugt sind.
Es ist nicht die Frage, ob wir Marketing machen, sondern wie. Ein Selbstmarketing, das Ihre Reputation langfristig stärkt, funktioniert nur, wenn es zu Ihnen passt und Sie es gerne umsetzen.
3 Tipps für ein Marketing auf Ihre Art
Nun denken Sie sich vielleicht: Das klingt ja alles prima. Aber wie kann ich meinen Kurs ändern? Was kann ich konkret tun, um den Druck rauszunehmen und zu einem entspannten Marketing zu finden? Ohne Hinterherlaufen und Anbiedern. Dafür habe ich Ihnen 3 Tipps zusammengestellt.
Tipp 1: Verabschieden Sie sich von alten Vorstellungen!
Die vermeintlichen Regeln für ein erfolgreiches Marketing sind tief in uns verankert. Sie steuern unser Denken und Handeln. »Du musst in den Social Media aktiv sein. Ohne Video geht heute nichts mehr. Du darfst kein Nein gelten lassen.« Viele Selbständige vertrauen diesen pauschalen Ratschlägen mehr als sich selbst. Die »Experten« müssen es schließlich wissen.
Aber pauschale Ratschläge und Erfolgsgesetze sollten Sie immer mit Vorsicht genießen. Sie kennen die Hintergründe nicht. Und nur, weil es für andere funktioniert, muss es das für Sie noch lange nicht. Wir Menschen sind unterschiedlich und gehen verschiedene Wege.
Schauen Sie mal, welche »vermeintlichen Vorgaben« in Ihrem Hinterkopf sitzen. Welche Sie davon abhalten, Ihren eigenen Weg zu gehen.
Drehen Sie alles auf links. Was passt für Sie und was widerstrebt Ihnen? Was fanden Sie schon immer schlimm? Und dann denken Sie Ihren Weg neu – konsequent durch Ihre Brille betrachtet.
Streichen Sie ganz viel »müssen« aus Ihrem Kopf. Es gibt kein Erfolgsrezept, keinen goldenen Weg. Sie müssen sich nicht verkaufen. Sie müssen Menschen nichts aufquatschen und ihnen nicht hinterherlaufen.
Außerdem sind Sie selbständig. Warum sollten Sie sich von anderen vorschreiben lassen, wie Sie Ihr Marketing betreiben? Fremde Marketing-Spielchen spielen? Sie sollten selbst entscheiden, welcher Weg für Sie der richtige ist.
Vertrauen Sie Ihrem eigenen Weg. Sie wissen am besten, was zu Ihnen und Ihren Wunschkund:innen passt. Manchmal ist dieses Wissen unter dem Schutt der Guru-Einflüsse vergraben und muss wieder freigelegt werden. Aber es ist da.
Tipp 2: Schaffen Sie für sich ein klares Fundament!
Viele Selbständige versuchen, fehlende Klarheit mit Aktivismus zu übertünchen. Gefälligere Botschaften, mehr Angebote, mehr schuften. So halsen Sie sich nicht nur mehr Arbeit und mehr mentalen Balast auf, Sie wirken auch auf niemanden wirklich interessant. Schlimmer noch: Sie wirken nicht selbstbewusst, sondern bedürftig.
Haben Sie ein klares Fundament, treten Sie souverän auf. Sie wissen, wofür Sie stehen, wen Sie erreichen und was Sie sagen wollen. Sie wissen, was Ihre Arbeit wert ist und wie Sie das Leben Ihrer Wunschkund:innen verändern. Mit einem klaren Kopf und klaren Botschaften gehen Sie entspannt auf Menschen zu. Sie verkaufen nicht, sondern sprechen über Ihre Mission. Sie reißen Menschen mit, statt sie zu überreden. Sie fokussieren Ihre Energie und erzielen Wirkung.
Folgende Fragen helfen Ihnen dabei, Klarheit zu schaffen.
- Wofür stehen Sie? Welche Eigenschaften und Erfahrungen bringen Sie mit? Für welches Thema stehen Sie? Und noch viel wichtiger: Wie gehen Sie das Thema an? Was ist Ihre Art und Weise? Welche Überzeugungen liegen Ihrer Arbeit zugrunde?
 - Was wollen Sie bewirken? Was ist Ihre Idee, Ihre Mission? Was wollen Sie bei Ihren Kund:innen verändern? Wie wollen Sie deren Leben verbessern? Warum ist Ihnen das wichtig? Wozu tun Sie das alles? Wie fühlt sich das für diese Menschen vor bzw. nach der Zusammenarbeit an?
 - Für wen ist Ihre Lösung besonders wertvoll? Was ist der Wert Ihrer Arbeit und wer profitiert besonders davon? Was sind die Probleme dieser Menschen und was steckt dahinter (viele der geäußerten Probleme sind nur Symptome)? Mit wem arbeiten Sie gut und gerne zusammen? Wo liegt die Kaufbereitschaft? Welche Aufträge sind für Sie besonders lukrativ?
 - Was ist Ihr roter Faden? Was ist die Essenz Ihrer Arbeit? Was ist die große Überschrift über Ihrem Tun? Was ist Ihre Kernbotschaft, Ihre Story? Was soll bei den Menschen im Kopf bleiben? Worauf können Sie all Ihre Angebote, aber auch Ihre Inhalte ausrichten?
 
Tipp 3: Kommunizieren Sie klar und lebendig!
Die Auftritte vieler Selbständiger sind ein Buffet der Belanglosigkeiten. Das übliche Branchenallerlei, garniert mit Buzzwords und Floskeln.
Ob Sie Menschen hinterherlaufen müssen oder nicht, hängt vor allem davon ab, ob Sie Resonanz erzeugen. Wenn Menschen Ihre Arbeit und Ihre Überzeugungen spannend finden, werden Sie Ihnen zuhören. Senden Sie hingegen nur platte Worthülsen, werden sie vor Ihnen weglaufen.
Um Resonanz zu erzeigen, müssen Sie wissen wofür Sie stehen und was Sie zu bieten haben. Sie müssen verstehen, in welcher Situation Ihre Wunschkund:innen stecken. Welche Probleme, Wünsche und Fragen sie haben. Kommen Sie aus dem typischen Branchensprech und tauchen Sie in die Situation Ihrer Zielgruppe. Werden Sie konkret und zeigen Sie, dass Sie diese Menschen verstehen – und das Sie die optimale Lösungen bieten.
Mit einer klaren Positionierung haben Sie dafür das Rüstzeug. Mit klarem Kopf und klaren Botschaften verlassen Sie die üblichen Formulierungen und beginnen, auf Ihre Art zu kommunizieren.
Versuchen Sie nicht »seriös« zu wirken, sondern kommunizieren Sie lebendig. So klingen Sie echt. Das kostet erst mal Überwindung, fühlt sich aber schnell stimmig an und geht dann auch deutlich leichter von der Hand. Statt mit Werbebotschaften um sich zu werfen, öffnen Sie die virtuelle Bürotür und lassen an Ihrer Arbeit, Ihren Erfahrungen und Überzeugungen teilhaben. So zeigen Sie Kompetenz und schaffen Vertrauen.
Tun Sie sich schwer damit, auf Menschen zuzugehen? Kaltakquise ist nicht Ihr Ding? Dann ist es für Sie vielleicht eine gute Alternative, einen Sog aufzubauen. Statt sich selbst anzupreisen, teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen. Suchen Sie sich wenige Kanäle aus, die zu Ihnen und Ihren Wunschkund:innen passen. Die Sie gut und gerne bespielen. Und dann bleiben Sie dran. Setzen Sie eher auf langfristige Maßnahmen und behandeln Sie diese wie eine Wertanlage. Evergreen Content wird Ihnen lange dienen, während Social-Media-Posts in der Regel nach wenigen Tagen versanden. Seien Sie in Ihrem Feld so interessant, dass man Sie nicht ignorieren kann.
Ein Faktor, der dafür wichtig ist: Schreiben. Gut schreiben zu können, ist für Selbständige eine wichtige Fähigkeit. Egal, ob Sie Blog-Beiträge, Social-Media-Posts, Videos oder Podcasts veröffentlichen wollen – die Basis für all das ist schreiben. Schreibend sortieren Sie, was bisher im Kopf lose rumschwirrte. Sie schaffen Klarheit und finden gute Formulierungen. Egal, wo: Sie werden klarer auftreten. Daher mein Tipp: Schreiben Sie öfter, schreiben Sie bewusster. Lernen Sie, straffer zu schreiben und Gedanken prägnanter auf den Punkt zu bringen. Eine Investition, die Ihnen lebenslang nützen wird.
Mit einer klaren und lebendigen Kommunikation schaffen Sie Resonanz. Sie schaffen es in die Köpfe passender Menschen. Wenn der Bedarf da ist, liegen Sie auf der Kurzwahltaste. Und das, ohne platt zu werben und hinterherzulaufen.

Autor: Sascha Theobald
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