Souverän selbständig:
Wie Sie konsequent Ihr Ding machen

Gehen Menschen den Schritt in die Selbständigkeit, sind Selbstbestimmung und Unabhängigkeit die Haupt-Motivationen. Selbständige haben eine klare Idee von ihrem Business und möchten nach ihren Regeln arbeiten. Sich nicht mehr verbiegen. Keine Rechenschaft mehr ablegen. Sich frei fühlen.
Dabei geht es den meisten Selbständigen nicht darum, möglichst schnell groß und reich zu werden. Sie möchten ihr Leben auf ihre Art führen und ihr Ding machen.
Die Realität vieler Selbständiger
sieht anders aus
Sich selbständig zu machen bedeutet aber nicht automatisch, frei und selbstbestimmt zu sein. Viele landen schnell wieder in der Fremdbestimmung, fühlen sich getrieben, haben kaum Zeit an der eigenen Vision zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Sie fühlen sich »selbst und ständig« oder gar wie angestellt im eigenen Unternehmen.
Man spürt, dass irgendwo im Alltag Motivation und Elan verloren gegangen sind. Diese Menschen wirken zunehmend lustlos und gefrustet. Sie fühlen sich müde und brennen aus. Im schlimmsten Fall geben sie irgendwann auf. Die Idee von der erfüllenden Selbständigkeit siecht dahin.
Andere Selbständige sind erfolgreich, haben viele namhafte Kund:innen und verdienen gut. Sie merken aber, dass sie keine Lust mehr auf die üblichen Branchen-Spielchen haben. Dass sie nicht mehr das ganze Jahr unterwegs sein wollen. Mehr Zeit haben wollen. Dass Sie nur noch mit echten Wunschkund:innen arbeiten und nur noch das tun wollen, was ihnen wirklich Spaß macht. Dass sie nur noch auf ihre Art arbeiten wollen. Aber im Alltag bekommen sie das nicht umgesetzt. Sie stecken fest.
Warum ist das so?
Vielen Selbständigen fällt es schwer, sich von vermeintlichen äußeren Vorgaben zu lösen, sich die ersehnte Freiheit auch selbst zu gewähren. In ihnen ist tief verankert, dass sie dies und jenes tun müssen – ansonsten würden sie nicht ernst genommen und bekommen keine Aufträge. Sie warten auf eine Erlaubnis, ihren eigenen Weg zu gehen. Oft fehlen auch das Bewusstsein dazu, was sie wirklich wollen und welche Auswirkungen das auf ihr Leben hat und der Mut das konsequent anzugehen.
Andere sind im Alltag verstrickt und unter finanziellem Druck. Sie nehmen sich keine Zeit für strategische Themen. Sie scheuen kurzfristige Umsatzeinbußen, statt die Weichen für langfristige Verbesserungen zu stellen. Sie schieben wichtige Veränderungen vor sich her und verdrängen dabei, dass die Situation von allein nicht besser wird. Statt ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, fühlen sie sich als Opfer der Umstände. »Selbst und ständig – ist halt so.«
Bei Selbständigen beobachte ich immer wieder, wie schwer sie sich mit dem Marketing tun. Sich selbst vermarkten zu müssen, ist für viele ein Graus. Sich öffentlich zu zeigen und potenzieller Kritik auszusetzen, macht ihnen Angst. Das Thema ist ein ständiger Kampf. Dabei ist klar: ohne Marketing keine gesunde Selbständigkeit. Statt für sich selbst einen Weg zu finden, der das Marketing machbar und wirkungsvoll macht, pflegen sie ihre Abneigung. Sie planen keine Ressourcen ein und wenn sie doch am Marketing arbeiten, folgen sie vermeintlichen Erfolgsrezepten oder probieren wild umher. Ähnlich lustlos gestalten sie ihr Angebot und ihren Online-Auftritt.
Souverän selbständig:
Was bedeutet das überhaupt?
Selbständigkeit bedeutet für mich nicht »selbst und ständig«, sondern ständig man selbst zu sein. Als Selbständige sind wir nicht Opfer der Umstände, wir können unseren eigenen Weg gestalten, unsere eigenen Entscheidungen treffen.
»Souverän selbständig« beinhaltet für mich verschiedene Facetten. Wir sprechen davon, dass Menschen souverän auftreten, souverän agieren oder sich souverän fühlen. In Bezug auf die Selbständigkeit gehört noch mehr dazu.
🌳 Selbst-Bewusstsein
Sie wissen, was Sie ausmacht, wofür Sie stehen und was Ihnen wichtig ist. Sie kennen Ihre Werte und Ihre Mission. Sie wissen, was Sie antreibt und was Sie besonders gut und gerne machen. Sie wissen, wie Sie leben und arbeiten wollen. Sie sind ganz bei sich und bleiben sich treu.
🛡️ Selbstsicherheit
Sie haben einen klaren Kopf. Sie sehen das große Bild, statt sich im Klein-klein zu verheddern. Sie agieren aus der Stärke heraus und treffen klare Entscheidungen. Sie fühlen sich krisenfest – Sie pustet so schnell kein Gegenwind um. Sie haben einen klaren Kompass und vertrauen Ihrem Weg.
💪 Können
Sie nutzen Ihr Potenzial und fokussieren sich darauf, herausragende Ergebnisse zu schaffen. Sie haben einen klaren Anspruch an Ihre Arbeit. Die Bereiche, in denen Sie nur Mittelmaß bieten könnten, überlassen Sie anderen Spezialisten. Sie sind von Ihrer Arbeit überzeugt und haben den Freiraum, sich weiterzuentwickeln.
🗽 Selbstbestimmung
Sie fühlen sich frei und treffen Ihre Entscheidungen. Sie wählen sich Kund:innen und Aufträge aus, die wirklich zu Ihnen passen. Sie arbeiten wann, wie und mit wem Sie wollen. Sie arbeiten entspannt nach Ihren Regeln. Sie brechen vermeintliche Branchen-Vorgaben, wenn Ihr Weg ein anderer ist.
😎 Auftreten
Sie treten souverän auf und agieren auf Augenhöhe. Sie wirken vertrauenswürdig, überzeugend, voller Elan. Sie können Menschen mitreißen. Sie haben ein »Standing« gegenüber Kund:innen und Kolleg:innen. Sie vertreten Ihre Preise selbstbewusst und verhandeln souverän.
🫅 Erfolg
Sie sind wirtschaftlich erfolgreich. Aber nicht nur das: Sie werden gehört und geschätzt, verdienen bessere Honorare, haben weniger Stress und mehr Freiheiten. Sie erreichen, was Sie für sich persönlich unter Erfolg verstehen.
👑 Selbstverwirklichung
Sie gehen Ihren Weg und spüren Erfüllung. Das ist ihr Ding, hierin gehen Sie voll auf. Auch wenn Projekte anstrengend sind, verspüren Sie Freude. Sie wissen um den Sinn Ihrer Arbeit. Sie fühlen sich glücklich.
Wir brauchen souveräne Selbständige
Wie Sie Ihre Selbständigkeit gestalten, bestimmt nicht nur, wie Sie arbeiten und was Sie verdienen. Es prägt Ihr Leben und beeinflusst Ihre Gesundheit. Als souveräne:r Selbständige:r übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben. Sind Sie bei sich selbst und agieren aus Ihrer Stärke, können Sie ein zufriedenes Leben nach Ihren Vorstellungen führen.
Als souveräne Selbständige haben Sie die besten Voraussetzungen, herausragende Ergebnisse zu schaffen. Ob Sie stumpf Aufträge abarbeiten oder Ihr Bestes geben, macht für Kund:innen einen enormen Unterschied. Als Selbständige:r haben Sie eine Verantwortung für Ihren Wirkungskreis. Neben Kund:innen gehören dazu auch Kolleg:innen und Partner:innen. Sie alle profitieren enorm von starken Selbständigen.
Als Gesellschaft brauchen wir das Know-how der Selbständigen. Die vielen spezialisierten Fachmenschen bringen uns voran. Sie haben eine Mission und nutzen ihr Potenzial. Sie holen das Beste aus sich heraus, um etwas zu bewirken. Sie schaffen einen Wert für uns alle.
Wie werden Sie souverän selbständig?
Sie möchten endlich konsequent Ihr Ding machen, in Ihre Stärke finden und sich souverän fühlen? Dann helfen keine fremden Erfolgsformeln. Es kommt darauf an, in sich selbst zu horchen und seinen eigenen Weg zu finden.
Als erster Schritt schauen Sie doch mal, mit welcher Motivation Sie sich selbständig gemacht haben, wie es heute aussieht und was Sie eigentlich wollen.
Warum haben Sie sich
einst selbständig gemacht?
Lassen Sie uns in den DeLorean steigen und eine kleine Zeitreise unternehmen – zurück in das Jahr Ihrer Gründung.
Sie haben entschieden, sich selbständig zu machen. Ihre Selbständigkeit ist noch ein unbeschriebenes Blatt.
- Wie war die Situation? Kamen Sie aus einer Festanstellung?
- Was haben Sie erlebt und wie hat das Entscheidung und Vorhaben beeinflusst?
- Was war Ihr Antrieb, sich selbständig zu machen? Welche Träume hatten Sie?
- Wie haben Sie es sich vorgestellt, selbständig zu sein?
- Welche Ideen hatten Sie davon, was Sie anbieten und wie Sie arbeiten?
- Mit wem wollten Sie arbeiten?
- Was wollten Sie verdienen?
- Was wollten Sie erreichen? Wie wollten Sie wahrgenommen werden?
- Wie fühlte sich das alles an?
Bestandsaufnahme:
Wie sieht Ihre Realität heute aus?
Und nun zurück in die Gegenwart: Wie fühlen Sie sich heute als Selbständige:r?
Und bitte beschönigen Sie nichts. Das hilft Ihnen nicht weiter. Sprechen Sie klar und ungefiltert aus, was Ihnen gefällt und was Sie stört. Vielleicht wollen Sie die Gedanken, wie Sie aus Ihrem Kopf fließen, auch direkt aufschreiben.
Vielleicht fühlt sich das erst mal bitter an. Aber es ist die Voraussetzung, um etwas tiefgreifend zu verändern. Um Ihren Weg finden und gehen zu können. Liegt das alles erst mal auf dem Tisch, können Sie Klarheit schaffen und Dinge anpacken.
- Arbeiten Sie so, wie Sie es wollen?
- Arbeiten Sie mit den Menschen, die zu Ihnen passen?
- Tun Sie das, was Sie besonders gut und gerne machen?
- Können Sie klar vermitteln, wofür Sie stehen?
- Fühlen Sie sich motiviert und voller Elan?
- Arbeiten Sie nach Ihren Regeln und haben Luft für Marketing und Fortbildung?
Wie stellen Sie sich Ihr Leben
als Selbständige:r vor?
Das Leben ist kein Wunschkonzert? Warum eigentlich nicht?
Natürlich sind wir nicht im magischen Wunderland. Es wird keine Fee erscheinen, die Ihnen Ihre Wünsche erfüllt. Kennen Sie aber Ihr Wunsch-Szenario, entsteht ein Nordstern, der Sie in die richtige Richtung leitet. Der Sie warnt, wenn etwas falsch läuft. Sie spüren, wann es sich lohnt, einen Sprung zu wagen. Sie bekommen Orientierung, können Ihre Selbständigkeit klar ausrichten und nachhaltige Entscheidungen treffen.
Blicken wir nun auf dieses Wunsch-Szenario, geht es nicht darum, ob Dinge möglich erscheinen oder wie etwas konkret zu realisieren ist. Lassen Sie alle Bedenken außen vor. Ob und wie Dinge umsetzbar sind, können Sie später klären.
Und jetzt: Augen zu! Wie sieht Ihre perfekte Arbeitswoche aus?
- Wo arbeiten Sie?
- Mit wem arbeiten Sie?
- Was tun Sie?
- Was tun Sie nicht mehr?
- Wie arbeiten Sie?
- Woran merken Sie, dass Sie erfolgreich sind und dass Sie ganz bei sich sind?
- Wie fühlt sich das an?
Was hält Sie davon ab,
dieses Leben zu führen?
Im Rahmen der David-Positionierung spreche ich oft davon, dass der größte Goliath zwischen den eigenen Ohren sitzt. In der Regel sind es weder der Wettbewerb noch die Kund:innen, die den eigenen Weg ausbremsen. »Das kann man doch nicht machen.«, »Das wollen die Kund:innen nicht.« sind häufige Vorwände. Die Limitierungen sind hausgemacht.
Viele warten auf eine Erlaubnis von außen, um sich professionell aufzustellen, mit starken Angeboten und Botschaften rauszugehen und gutes Geld zu verdienen. Sie halten sich selbst klein.
Aber wer sollte diese Erlaubnis von außen geben?
Was können Sie jetzt konkret tun?
1. Übernehmen Sie Verantwortung.
Freiheit ist nur möglich, wenn wir sie auch nutzen. Legen Sie »Ich würde gerne« und »eigentlich wollte ich mal« ab, treffen Sie eine klare Entscheidung für Ihren Weg und packen Sie es an. Was erst mal Mut erfordert, wird sich schnell stimmig und einfach anfühlen. Sie haben sich doch nicht selbständig gemacht, um im »selbst und ständig« zu verkümmern.
2. Lassen Sie Gurus links liegen.
Diese Menschen wollen ihnen deren Erfolgsformeln verkaufen und deren Ideen überstülpen. Man verspricht Ihnen schnelle und einfache Lösungen. Aber Sie wollen Ihren eigenen Weg gehen und eigene Entscheidungen treffen – nicht fremde Vorgaben erfüllen.
3. Erlauben Sie sich eigene Entscheidungen.
Ob Eltern, Schule oder Unternehmen: Wir sind dazu erzogen worden, fremde Erwartungen zu erfüllen. Sie sind selbständig und dürfen eigene Entscheidungen treffen. Es geht darum, Ihr Leben zu gestalten. Trauen Sie Ihrem Nordstern und Ihrem Bauchgefühl. Zelebrieren Sie Ihre Art, statt sich blind anzupassen.
4. Schaffen Sie Selbst-Bewusstsein.
Ein erfolgreiches Business beginnt bei Ihnen. Schaffen Sie Klarheit: Wofür stehen Sie? Was machen Sie wirklich gut und gerne? Wie wollen Sie arbeiten und leben? Was wollen Sie erreichen? Nur wenn Sie in Ihrer Stärke sind, Ihren Weg gehen und auf sich achten, können Sie für Ihren Kund:innen wirklich herausragende Arbeit leisten.
5. Nehmen Sie Ihr Marketing ernst.
Nehmen Sie nicht selbst in die Hand, wie Sie wahrgenommen werden und mit wem Sie arbeiten, müssen Sie abarbeiten, was andere Ihnen vor die Füße legen. Ein engagiertes Marketing ist ein kleiner Preis für eine selbstbestimmte Selbständigkeit. Es gehört zur Arbeitszeit und braucht Ressourcen. Aber keine Angst: Sie müssen Menschen nicht mit platten Werbebotschaften hinterherlaufen. Kommunizieren Sie klar und lebendig und liefern Sie wertvolle Inhalte, die passende Menschen anziehen. Ohne Marketing-Hypes, sondern auf Ihre Art.
Take-away: Gehen Sie Ihren Weg!
Selbständige sind nicht dazu verdammt, »selbst und ständig« äußere Anforderungen abzuarbeiten. Sie haben die besten Voraussetzungen dafür, ihr eigenes Ding zu machen, selbstbestimmt zu arbeiten und sich selbst zu verwirklichen.
Diese Freiheit wird Ihnen aber nicht von außen in den Schoß gelegt. Es liegt in Ihrer Hand. Übernehmen Sie Verantwortung und definieren Sie Ihren Nordstern. Wenn Sie wissen, wie Sie leben wollen, wofür Sie stehen und was Sie erreichen wollen, können Sie Ihr Business nach Ihren Regeln ausrichten.
Stellen Sie Ihre Selbständigkeit nach Ihren Vorstellungen auf und werden Sie souverän selbständig. Sie machen den Unterschied.
Alle Beiträge zum Thema
- Personal Branding für Selbständige:
Was ist dran am Hype? - Selbständig ohne Social Media?
- Blogparade: Mein wichtigster Rat an mein Gründer-Ich
- Selbst und ständig? Warum ich anders auf die Selbständigkeit blicke.
- Das David-Manifest

Sie möchten endlich konsequent Ihr Ding machen? Lassen Sie uns sprechen!
Zuletzt aktualisiert: 14.03.2023